Samstag, 30. April 2016

Du bist Dein Ziel!

Ich war gerade erst seit zwei Monaten im Behindertendorf in Altenhof am Hausruck, als mich ein Pfleger fragte, ob ich Interesse daran hätte, ihn und einen Mitbewohner bei einem Ausflug zu begleiten.

Samstag, 23. April 2016

Chaoswasser

Ich war lange Zeit der Meinung, man dürfe sich nie zu früh freuen. Ein bisschen war es Aberglaube. Der Gedanke, dass positives Denken Unheil herbeizieht, hat mich seit der Kindheit begleitet. Natürlich wusste ich, dass das Unsinn ist, aber sicherheitshalber habe ich immer mit dem Schlimmsten gerechnet. Diese Einstellung hat mir sehr oft im Leben geholfen und mich vor großen Enttäuschungen bewahrt. Auf diese Art konnte ich auch traumatische Erlebnisse verarbeiten.

Samstag, 16. April 2016

V

Was wäre, wenn Sie die Flucht ergreifen möchten, aber keinen Ausweg sehen?
Ich habe schon auf der Intensivstation damit begonnen, mein ideales Leben zu visualisieren. Erreicht habe ich es natürlich noch nicht, aber ich kenne jetzt die Hindernisse sehr genau. Eigentlich gibt es nur eines: Mangelndes Selbstvertrauen. Meine Gesprächstherapeutin sagte zu mir, ich müsste meine Träume vielleicht mehr der Realität anpassen. Ich erwiderte, dass ich meine großen Träume niemals aufgeben werde. Nie. Mir ist es lieber, wenn ich bei dem Versuch, die großen Träume zu verwirklichen scheitere und dann auf einem sicheren Mittelweg lande, als von Anfang an kleine Träume zu haben.

Samstag, 9. April 2016

Der bunte Tod

"I' m still standing 
After all these years.
Looking like a true survivor,
Feeling like a little kid."
– Elton John

"Nicht aufgeben", sagt mein Physiotherapeut Wolfgang immer zu mir, wenn es in einer Therapiestunde wieder einmal nicht so rund läuft, wie ich es gerne hätte. Bei meiner Krankheit sei es wie beim Zickzackkurs einer Aktie an der Börse, meinte er neulich. Zwischendurch gibt es ein paar kleine Einbrüche, aber ausschlaggebend ist die Grundtendenz. Langfristig verläuft der Pfeil nach oben. Ich verkniff mir jegliche Bemerkungen über Börsencrashs und Bankenkrisen.

Samstag, 2. April 2016

Die Eroberung des Lebens

Als mich meine Tante Erika aus Wien zum ersten Mal in Altenhof besuchte, redeten wir lange miteinander. Wir saßen in meinem Zimmer. Sie erzählte mir von ihrem Leben und den Schicksalsschlägen, die sie getroffen hatten. Das war im Herbst 2014, etwa ein halbes Jahr, nachdem ich nach Altenhof gekommen war. Wir sprachen auch über meine Zukunft und wie ich sie mir vorstelle.