Montag, 13. Januar 2020

Schattentanz



Glauben Sie mir, wenn Sie monatelang nach oben auf eine weiße Fläche schauen, fangen Sie an Dinge zu sehen, die unmöglich existieren können.



Am angenehmsten waren noch die Träume, in denen ich an der Zimmerdecke des Krankenzimmers auf der Intensivstation Fresken aus eigenen Bildern gesehen habe. Landschaftsaquarelle, Comicfiguren, Menschen, Formen, Farben, Phantasiegestalten, abstrakte Strukturen und Muster. Alles war in Bewegung, floss ineinander, Asterix und Obelix spazierten durch ein Kornfeld Vincent Van Goghs, ein wellenartiges Fließen durchströmte das riesige Gemälde, neue Figuren und Gesichter entstanden, Fabelwesen, Fluggeräte, Saurier, Menschen aus dem wirklichen Leben. Indianer und Cowboys auf Pferden, Clowns, Harlekins und lebendige Masken.

Samstag, 10. August 2019

Pils oder Pille?






Seit ich Bier trinke und Triggerpunkte massiere, habe ich keine Schmerzen und Wehwehchen mehr, und ich denke nicht im Traum daran, da etwas abzuändern. Weniger Bier soll mir recht sein, aber ganz aufhören werde ich selbstverständlich nicht. Ich bin nicht mehr gewillt, diese ganzen leichten bis mittelschweren Schmerzen in den Schulterblättern, den Muskeln, den Faszien und den Triggerpunkten hinzunehmen. Weder die vielen Ärzte, die ich in den vergangenen sechs Jahren kennengelernt habe, noch die Krankenschwestern- und Pfleger oder die Ergo- und Physiotherapeuten haben mir diese Schmerzen nehmen können.

Dienstag, 2. April 2019

Beiß und Bohr

"Sein Maul ist beiß,
Sein Griff ist bohr.
Vom Jabberwocky 
sieh' dich vor."

- Englisches Gedicht


Mit meinen Zähnen ist das so eine Sache. Ich habe zwar noch relativ viele, aber es ist zu befürchten, dass mir der Zahnarzt alle ziehen wird. Rausreißen. Oder besser, extrahieren. Das klingt gleich viel schöner. Zum Glück habe ich keine Zahnarztangst mehr. Das ganze Gebohre, Geschleife, Gekratze und Gereiße stört mich nicht besonders. Zumindest dann nicht, wenn es eine Spritze gibt.

Samstag, 22. Dezember 2018

Amen Mahlzeit




Große, staunende Kinderaugen, funkelnde Lichter am Tannenbaum, weihnachtlicher Zauber liegt in der Luft. Es duftet nach Keksen, Lebkuchen und Zimt. Nach Spekulatius und Christbaumkerzen aus Bienenwachs. Kleine rote Bratäpfel schmoren im Backofen. Die Dämmerung zieht über das kleine Dorf, Draußen riecht es nach frisch gefallenem Schnee, und in den Herzen der Menschen herrscht Friede und Ruh'.

Samstag, 13. Oktober 2018

In weite Räume


         
 


Wenn ich gehe, ist jeder Schritt eine Überwindung. Immer noch. Ich fühle mich unsicher, weil ich keinen festen Stand habe. Stabil und sicher stehen kann ich weder mit den Krücken noch ohne. Wenn ich die Krücken anhebe, muss ich nach wie vor balancieren, um das Gleichgewicht halten zu können. Nach wenigen Sekunden kippe ich nach hinten. Wenn ich mein Gleichgewicht dann nicht rechtzeitig ausbalanciere, falle ich um. Darum mache ich die Übungen im freien Stehen nur neben meinem Bett. Wenn ich umkippe, lande ich wenigstens auf der Matratze.

Samstag, 11. August 2018

Von Gnus und Elefanten



Oft wünsche ich mir, ich könnte mit meinen Fortschritten Schritt halten. Ich stoße auf wenig Verständnis, wenn ich sage, dass ich manchmal glaube, den Anforderungen des Gehtrainings nicht gewachsen zu sein. Ich habe immer noch Angst davor hinzufallen, allerdings nicht mehr annähernd so extrem wie noch vor zwei Jahren. 

Montag, 6. August 2018

Mein Blog - Mein Video

Mein Blog - Mein Video





Ein kurzes Werbevideo, das ich für meinen Blog gemacht habe. Das Teilen dieses Clips ist ausdrücklich erwünscht, solange es nicht verändert wird.